Vieles am BDSM ist heute im Mainstream angekommen. Leute auf der Straße tragen heute Klamotten, die früher nur als Fetisch-Kleidung denkbar waren. Dass man sich gegenseitig ans Bett fesselt oder beim Sex mal den Arsch voll bekommt, wird zumindest als Scherz schon unter Kollegen geäußert. Die ganz große Scham über BDSM scheint spätestens seit „Fifty Shades Of Grey“ dahin.
Aber es gibt sie noch, die Bereiche im BDSM, über die man nicht so gerne öffentlich redet. Spielarten, die man sich auch anderen BDSM-Interessierten gegenüber nur zögerlich zu äußern traut.
Um eines dieser Themen soll es in diesem Beitrag gehen: um DDLG, also DaddyDom und LittleGirl. Bei dieser Spielart gibt es viele falsche Vorstellungen und Vorurteile. Damit möchte ich ein wenig aufräumen.
In dieser Spielart ist der dominante Mann der Daddy oder DaddyDom und die devote Frau ist die Little oder das LittleGirl oder auf deutsch das Mädchen. Wichtig: es ist eine Spielart, in der eine erwachsene Frau gerne die Rolle einer Little oder eines Mädchens einnimmt. Die Bezeichnungen sind, wie alles andere, ganz individuell wählbar und stehen hier nur für die Rollenverteilung. Da die Variante männlicher Dom und weibliche Sub hier die wesentlich verbreitetere ist, belasse ich es dabei. Aber es gibt auch die Variante der Mommy und des männlichen Little.
Eine des häufigsten Fragen zu dieser Spielart ist sicher: geht das nicht in die Richtung von Pädophilie oder wird diese verniedlicht? Absolut nein. Denn diese Spielart wird von Erwachsenen ausgelebt. In der Pädophilie geht es den Betroffenen um den kindlichen Körper und der fällt hier nun einmal weg. Es handelt sich um eine Spielart zwischen Erwachsenen, die sich dafür entscheiden und es beide wollen. Daher gib es für mich daran rein gar nichts anrüchiges.
Was tun also nun DaddyDom und sein LittleGirl? Es handelt sich um eine Art D/s-Beziehung mit einem klaren Machtgefälle. Mit der Abwandlung, dass sich die Sub hier eben als Mädchen fühlt und so behandelt werden möchte. Und die Rolle des Doms ist meistens umsorgender und fürsorglicher als in anderen D/s-Beziehungen.
So kann es sein, dass der Daddy über Dinge bestimmt wie Schlafenszeiten, die Handy-Nutzung oder welche Filme sein Mädchen sehen darf. Aber es kann auch dazu gehören, dass er sich kümmert, dass sein Mädchen genug trinkt oder Medikamente rechtzeitig einnimmt.
Wie immer sind die Bestandteile eures BDSM frei wählbar. Ich habe dazu in einem Artikel das Beispiel des Setzkastens gewählt. Wie weit ihr in die Rolle des Daddys und der Little geht, wie viele Anteile an Strafen und reinem SM ihr dabei lebt oder ob ihr andere Fetische verwendet, ist völlig individuell.
Manche Littles wollen sehr jung sein, mit Stofftieren spielen und Windeln tragen. Andere sehen sich hauptsächlich beim Sex in ihrer Mädchen-Rolle und genießen im Alltag nur die Dinge, die eben an Kontrolle machbar sind. Da gibt es endlos viele Abstufungen und womit ihr euch gut fühlt, das solltet ihr machen. Wenn es euer Kick ist, dass Daddy seine Little mit Kartoffelbrei füttert, dann nur zu. Wenn ihr es reizvoll findet, dass die Little ihren Daddy bekocht und verwöhnt, dann ist auch das ok.
Eine Little muss keine bestimmten Requisiten verwenden oder ein bestimmtes Alter haben. Da ist erlaubt, was gefällt. Und das ist wichtig zu wissen. Denn schon oft ist mir die Aussage begegnet „ich bin aber keine die gerne Windeln trägt“ oder „aber ich mache mir keine Zöpfe und trage nur noch rosa“. Das ist nicht der Punkt. Wie das meiste was mit D/s zu tun hat, fängt auch DDLG im Kopf an. Und was man dann daraus macht, welches Alter man will, was die Little gerne tut etc., das ist ganz individuell.
Mit die wichtigste Erfahrung für die Little, für das Mädchen, ist die Geborgenheit und die Fürsorge, die es vom Daddy bekommt. Das steht aber in keinerlei Widerspruch zu BDSM-Praktiken, wie manche meinen. Auch LittleGirls können Aufgaben und Regeln haben, wie in anderen D/s-Beziehungen. Und sie können bestraft werden, wenn sie die Regeln nicht befolgen. Strafen kann gerade in dieser Konstellation zwischen Daddy und Mädchen besonders intensiv sein.
Und selbstverständlich gehört auch Sex zu dieser Spielart. Wenn beide es wollen, sollte ich einschränken. Manche Littles wollen vielleicht keinen Sex. Auch das ist ok, wenn beide damit einverstanden sind. Aber die meisten Littles sind Frauen, die auch Sex wollen. Und das dann auch als LittleGirl.
Wenn ihr also solche Neigungen habt, dann steht dazu. Sie sind genauso in Ordnung wie alle anderen aus dem BDSM-Spektrum. Und wie erwähnt, was DDLG alles beinhaltet und was nicht, das bestimmt ihr. Wie bei allem, was mit BDSM zu tun hat: lasst euch nicht davon abschrecken es auszuleben, nur weil ihr gehört habt, dass etwas dazu gehört, was ihr persönlich NICHT wollt. Dann lasst diesen Teil einfach weg.
An Fantasien in denen ihr einen Daddy habt und Mädchen sein wollt, ist nicht verwerfliches. Traut euch und sprecht es an, wenn ihr potentiellen Partnern begegnet. Und vielleicht lebt ihr es dann auch mal aus. Es kann auch befreien.
[…] es brutale Vergewaltigungen, extreme Erniedrigungen, Ausbildung zur Hure, einem fürsorgliche aber dominanten Daddy gehören, Vorführung vor Männerrunden, Gangbangs, extreme Schmerzen usw.: macht euch nicht […]
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[…] Natürlich kann man Glück haben. Man kann einfach gefunden werden. Plötzlich steht der Dom vor einem. Plötzlich findet man seine Sub online. Oder unerwartet und ohne zu wissen was man sucht, findet man auf magische Weise seinen Daddy. […]
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[…] um den Umgang miteinander zu regeln. Sowohl Titel wie Herrin, Herr, Master, Mistress oder auch Daddy sind denkbar. Aber auch die Variante, den dominanten Part zu siezen, ist beliebt. Das müssen […]
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Seltsam wie ich mich hier wiederfinde, obwohl ich immer gedacht hab ich wär ne „normale“ Sub 🙂
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Es freut mich, wenn ich dir einige Einsichten vermitteln konnte. 😉
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[…] harmlos? Aber sich Windeln anziehen ist abartig? Petplay ok? Vergewaltigungfantasien aber krank? DDLG pervers? Latexfetisch aber easy? Die einen leben ihre Neigung SSC aus und finden die abartig, die […]
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[…] Spielarten wie zum Beispiel DaddyDom und LittleGirl oder Vorführungen werden von manchen als extrem, von anderen aber als ganz normaler Bestandteil […]
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[…] hier soll es nicht um die Unterschiede zwischen Doms, Tops, Pet-Owner oder von mir aus DaddyDoms gehen. Welche Spielart von BDSM man bevorzugt ist etwas, dass ich schon in mehreren Artikeln […]
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[…] Artikeln bin ich ja bereits auf verschiedene Rollen eingegangen. Beispielsweise die Rolle Sub oder Daddydom bzw. Little. Daher hier ein paar andere Begriffe und Rollenbeschreibungen, die in meinem Blog bisher noch nicht […]
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[…] Es gibt Befürworter, aber oft umso vehementere Gegner. Begriffe oder Spielarten, die polarisieren. DD&LG ist sicher eines davon. 24/7 ist ein anderes, dass oft für kontroverse Diskussionen sorgt. TPE […]
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