Im Verhör, Teil 13

Fortsetzung von Teil 12

Angie hätte im Rückblick nicht sagen können, wie lange sie die Pissoirs schrubben musste. Schon nach wenigen Minuten verursachten ihr die auf dem Boden verstreuten Kügelchen unglaubliche Schmerzen. Doch jedes Mal, wenn sie versuchte, ihre Knie und Beine zu entlasten, indem sie sich etwas aufrichtete, fuhr ihr ein heftiger Stromstoß durch den Unterleib.

Die ständige Hitze und das Brennen, das beim Anziehen des Slips begonnen hatten, taten ihr Übriges. Alles war ein einziger Schmerz und es gab keine Möglichkeit, ihm zu entkommen. So versuchte Angie, sich auf ihre Aufgabe zu fokussieren.

Sie schrubbte, mit der völlig unzureichenden Zahnbürste sämtliche Urinale. Dabei ging sie besonders gründlich vor. Denn sie war sich absolut sicher, dass es keine leere Drohung gewesen war, als die Wärterin angekündigt hatte, Angie würde die Pissoirs später ablecken müssen.

Diese Frau hatte wirklich eine unbändige Lust sie zu quälen. Während sie fast wie in Trance weiterarbeitete, fragte sich Angie, ob diese Lust aus Hass oder aus sexueller Begierde entstand. Beides hielt sie für möglich. Diese Frau war ihr ein Rätsel und beunruhigte sie mehr als alles oder jeder andere hier.

Immer wieder hörte sie Schritte oder entfernte Geräusche, manchmal auch Schreie. Aber sonst unterbrach nichts die Stille ihrer konzentrierten Arbeit. Wenn Schritte so nah kamen, dass sie befürchten musste, ihre Arbeitszeit sei abgelaufen, geriet sie etwas in Panik. Denn noch lange waren die Urinale nicht so, dass sie sie gerne abgeleckt hätte.

Doch irgendwann öffnete sich die Tür wieder. Für ihre Knie und ihren Unterleib war Angie dankbar dafür, denn sie wusste nicht, wie sie den Schmerz länger aushalten sollte. Aber wenn es nach ihrem Verstand und ihrer Überzeugung gegangen wäre, dass alles sauber genug ist, dann hätte sie gerne noch weiter geputzt.

Tatsächlich öffnete sich die Tür und Angie war erleichtert, als die beiden männlichen Wärter den Raum betraten.

Mehr oder weniger gründlich überprüften beide, wie sauber die Pissoirs nun waren. Angie war sich sicher, dass das Biest, wie sie die Wärterin inzwischen insgeheim nannte, wesentlich strenger in ihrer Beurteilung gewesen wäre. Denn die beiden Männer befanden die Arbeit schnell als erledigt.

Dann kam der angekündigte Befehl und Angie sollte ausgiebig die Pinkelbecken lecken. Da sie gewusst hatte, dass das auf sie zukommen würde und da sie wirklich äußerst gründlich geputzt hatte, kostete sie das weniger Überwindung, als sie gedacht hatte. Die beiden Männer grinsten. Das konnte sie deutlich sehen. Und als Angie fertig war, kam auch prompt die nächste Schikane.

Mit dem Fuß schob Werter Y Kugeln beiseite und räumte so einen Flecken auf dem Fliesenboden frei. Dann spuckte er genüsslich auf diese Stelle, sah Angie, wie sie dort am Boden kniete, an und sagte „Du hast hier vergessen, etwas sauberzulecken“. Dabei grinste er.

Unwillkürlich hatte sich Angie in einem Anflug von Protest leicht erhoben, doch das löste nur einen weiteren Stromstoß aus und sie sank wimmernd wieder zu Boden.

„Na los!“ bekräftige Wärter D.

Angie blickte nach oben und beide grinsten sie an. Es war ihnen ernst. Also kroch sie herüber und leckte gehorsam den Boden sauber und die Spucke weg.

„So ist es brav“ grinste Wärter Y und es war deutlich zu merken, dass er sehr stolz auf seinen Einfall war. Angie wand sich vor Ekel und Scham.

Die beiden befreiten sie von der Elektrovorrichtung und auch von dem Kunststoffslip.

Die gierigen Blicke der beiden nahm sie dabei kaum mehr wahr. Sie hatte keine Ahnung, wie spät es war. Aber es fühlte sich an, als wäre es ein langer Tag gewesen. Sie war überall wund, sie war müde und stellte überrascht fest, dass sie auch hungrig war. Zu trinken hatte sie immer wieder bekommen. Aber gegessen hatte sie seit diesem widerlichen Frühstück nichts mehr und schon das war die erste Mahlzeit überhaupt gewesen, die sie hier bekommen hatte.

Sie kniete unbeachtet immer noch in dieser Toilette. Wärter D hatte den Raum verlassen, Wärter Y fegte die Kugeln beiseite und man merkte, er tat das nicht zum ersten Mal.

Da öffnete sich die Tür wieder und Wärter D kam zurück. In der Hand eine Schüssel oder ein Napf. Je nach Sichtweise. Diesen stellte er vor ihr ab. Angie sah nach oben und dann auf den Inhalt der Schüssel. Offenbar war es eine Art dicker Eintopf. Aber weit und breit kein Besteck.

„Du darfst jetzt essen Arhira“, sagte Wärter Y und grinste dabei. „Du hast doch sicher Hunger. Du hast 90 Sekunden, dann nehmen wir die Schüssel wieder mit.“

Damit blickte er auf seine Armbanduhr und sie wusste, dass er es absolut wörtlich meinte. Also beugte sie sich über die Schüssel am Boden, ihre Haare fielen dabei in den Eintopf und sie versuchte so schnell, so viel wie möglich zu essen.

Sie spürte, dass ihr ganzes Gesicht und zum Teil ihr Oberkörper mit Eintopf verschmiert wurden. Sie spürte auch, dass mehrere Finger in sie eindrangen, wie sie da so auf den Knien und nach unten gebeugt kniete. Es war ihr alles egal. Sie hatte einfach nur Hunger.

Ende Teil 13. Wird fortgesetzt.


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