Stopp? Stopp!

In meinem Beitrag zu Beginn dieses Blogs habe ich folgenden Satz geschrieben: „Denn in dem Moment wo sie „Stopp“ sagen muss, fällt sie aus ihrer Rolle.“
Darauf kam eine Reaktion einer Leserin: „Sehe ich nicht so. Ich finde es sogar gut, wenn Sub zumindest einmal an den Punkt kommt, an dem sie Stopp sagen muss. Denn dann weißt du als Dom, dass sie das KANN; dass ihr ihre Unversehrtheit wichtiger ist als euer Spiel.“

Ein wunderbarer Hinweis wie ich finde. Und wie so oft: beides stimmt.

Denn was ich sagen wollte ist: Dom muss Sub im Idealfall so gut kennen und lesen können, dass ein „Stopp“ nicht nötig ist. Dass er die Situation eben möglichst so einschätzen kann und dosiert, dass er merkt, wie weit er gehen kann. Daher kann man auch nie von Anfang an in die Vollen gehen. Dazu muss man sich kennen und wissen was der andere mag, wie hart er es mag, wie intensiv etc.
Und man muss als Dom eben die Reaktionen lesen können. Welche Reaktion bedeutet was. Was teilt Sub mir nonverbal mit. Diese Sprache des Gegenübers muss man lernen.

Und ich bleibe bei dem Anspruch, dass Sub eigentlich nicht aus der Rolle fallen sollte, indem sie Stopp sagt, weil etwas nicht mehr geht, nicht auszuhalten ist. Egal ob das etwas körperliches oder seelisches ist. Denn „Stopp“ bedeutet in dem Fall ja, die Kontrolle zurück zu erlangen und eben selber zu bestimmen „Das ist genug.“

Wenn das passiert, dann bin ich als Dom eben zu weit gegangen. Dann habe ich Sub nicht so gelesen wie ich hätte sollen. Oder etwas falsch verstanden. Beides muss kein Drama sein. Aber es ist durchbricht die Situation. Und das will eigentlich keiner von beiden.

ABER, auch die Leserin hat Recht. Denn sowohl Dom als auch Sub sollten unbedingt sicher sein, dass Sub erkennt, wenn ihre Grenzen erreicht oder gar überschritten werden. Aber auch das genügt nicht. Denn sie muss dann auch in der Lage sein das zu äußern. Und da setzt der Einwand der Leserin an.

Sub möchte Dom gefallen. Das liegt meist in der Natur der Sache. Eine völlig falsche Reaktion auf diesen Wunsch zu gefallen wäre aber, die eigenen Grenzen außer Acht zu lassen. Dinge mit zu machen oder mit sich machen zu lassen, nur um zu gefallen. Dinge, für die man eigentlich (noch) gar nicht bereit ist. Das ist der sichere Weg in eine Katastrophe. Denn darauf folgt der Absturz mit 100% Sicherheit. Wenn nicht sofort, dann doch sehr bald.

Also ist es ungemein wichtig, dass Sub ihre Grenzen erkennt und dann auch handelt. Grenzen zu ignorieren ist für Dom und Sub eine fatale Entscheidung. Wenn Sub also erkennt, sie kommt an eine Grenze oder ist schon darüber hinweg. Und wenn Dom das nicht schon vorher gemerkt und die Situation aufgelöst hat, dann muss sie sagen „Stopp“. Das ist ist in jedem Fall die bessere Lösung, als „Augen zu und durch„.

Dom muss das Wohl der Sub immer im Auge haben. Im Idealfall darf Sub ihr Wohl in die Hände von Dom geben. Wie weit, das entscheiden die beiden. Aber dass Sie ihr eigenes Wohl weiter nicht komplett aus den Augen verliert, jede Vorsicht und Selbsterhaltung zum Teufel gehen lässt, ist natürlich essentiell wichtig.

Und so kann ein „Stopp“ dann für beide ein gesundes Zeichen sein, dass auf beider Urteil weiter Verlass ist.

4 Gedanken zu “Stopp? Stopp!

  1. Ein sehr toller Beitrag, den hätte es mal vorher geben müssen und ich dann lesen… jetzt verstehe ich es und ich hoffe ich sage nächstes mal, wenn es zu weit geht auch Stopp und versuche nicht wieder zu gefallen.
    So wie das eine mal, also ich grün und blau war…..und als Zwischenstand schon Platzwunden am Arsch hatte.
    Es war wieder toll zu lesen und wunderbar beschrieben 😘

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