Strafe muss sein

Für viele Außenstehende besteht ja BDSM hauptsächlich aus Lack, Leder und Peitsche. Und die Peitsche ist natürlich dazu da den Arsch zu versohlen. Das wiederum wird gleichgesetzt mit Bestrafung.

Das ist natürlich ein Missverständnis. Was ist, wenn Sub es mag dass man ihr den Arsch (oder andere Körperteile) versohlt? Kann etwas eine Strafe sein, dass Sub eigentlich genießt? Nein, natürlich nicht.

Denn wenn ich von Strafen rede, dann meine ich wirkliche Strafen. Strafen, die Fehlverhalten sanktionieren. Schläge auf den Arsch, wenn sie eigentlich gewollt werden, sind da dann das falsche Mittel. Daher ist für mich auch nur weniges schlimmer als ein bewusster Regelverstoß, gefolgt vom neckischen Blick mit der Aussage „Da war ich aber böse. Werde ich jetzt bestraft?“. Ganz furchtbar. Entweder wir entscheiden uns für BDSM und einen gewissen Metakonsens oder nicht.

Sicher gibt es lockerere Varianten und Situationen. Aber wenn Regeln aufgestellt werden, dann müssen die gelten und eben auch konsequent durchgesetzt werden. Und dazu gehören dann Strafen. Wenn ihr oder Sub Lust haben den Arsch zu versohlen oder versohlt zu bekommen, dann macht das. Und wie oben erwähnt, können Strafen nichts sein, was Spaß macht.

Wenn Sub keine Konsequenzen aus Fehlverhalten spürt, warum soll sie sich dann an Regeln halten?
Und wenn die Konsequenzen Spaß machen, warum soll sie sich dann an Regeln halten?

Wie dann gestraft wird, das hängt völlig von den Umständen und den Vorlieben ab. Wenn ihr BDSM nur sexuell lebt, dann kann es ein Verbot des Orgasmus sein oder ähnliches. Wenn ihr D/s lebt und das auf den Alltag ausdehnt, dann kann es auch ein Verbot sein am Wochenende auszugehen, Nachtisch zu essen oder im Bett zu schlafen. Auch gezielte Erniedrigungen können Strafen sein.

Aus meiner Sicht gibt es ein paar klare Grundsätze was Strafen betrifft:

  • Strafen müssen weh tun und das wie dargelegt nicht zwingend im körperlichen Sinn.
  • Strafen müssen angemessen sein. Also keine überzogenen Strafen für kleine Vergehen.
  • Es muss immer klar sein, wofür bestraft wird.
  • Strafen sollten zeitnah erfolgen. Auf keinen Fall Wochen nach dem eigentlichen Fehlverhalten.
  • Bestraft werden kann nur für Regeln, die auch vorher klar waren. Spontan Regeln aufzustellen gegen die dann eben verstoßen wurde ist ein NoGo.
  • Das Fehlverhalten muss mit der Strafe abgegolten sein. Tage oder gar Wochen später noch einmal vorhalten „damals hast Du…“ geht gar nicht.

Wenn man sich an diese Grundsätze hält, dann wissen beide woran sie sind. Und das ist für diese Art von BDSM einfach unerlässlich.

Und wie eigentlich bei allem was BDSM betrifft hilft es, wenn man kreativ ist. Seid also kreativ bei den Strafen. Denkt euch etwas aus, dass Sub überrascht. Weniges ist so langweilig wie das Wissen „Wenn ich das mache, dann wird er das machen.“
In dem Zusammenhang finde ich Strafkataloge ganz besonders schlimm. Ja, es hilft natürlich Klarheit zu schaffen wenn man weiß was einem droht. Aber es ist auch so unglaublich langweilig. Oder nicht?

Noch etwas, dass aus meiner Sicht ganz schlimm ist, sind Strafpunkte für Fehlverhalten. Sind wir hier in Flensburg bei den Verkehrssündern? Dieses Vergehen gibt so und so viel Punkte und wenn genügend Punkte zusammen sind, dann setzt es diese Strafe? Ich muss bei so etwas immer an die Frage an der Supermarkt denken: „Sammeln sie Punkte?“. Manche Sub sicher ja. Ich finde diese Form ganz schlimm und verwende sie nie. Aber wenn es euch Spaß macht oder hilft… Jeder wie er mag. 😉

9 Gedanken zu “Strafe muss sein

    • Top geht mit Sub in ein Restaurant, gönnt sich ein Steak für Sub gibt es einen Salat, oder Sub verbringt eine Nacht nackt auf Betonboden im Keller, im Dunkeln, oder verbringt einen Tag mit auf dem Rücken gefesselten Händen, oder Outdoor mit aneinandergefesselten Füssen. Auch mal eine Zeit geknebelt zu verbringen, Sub darf ruhig arbeiten.

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